Forscher weltweit finden Plastik in Meeresschildkröten

Vor Kurzem wurde im menschlichen Darm Mikroplastik entdeckt. Jetzt untersuchten Forscher weltweit über 100 Schildkröten, die alle im Bauch Plastik hatten. Wie wir ja bereits alle wissen, landet der Plastikmüll in den Meeren, wo natürlich auch Schildkröten leben. Das hat natürlich nicht nur für die Schildkröten drastische Folgen, sondern auch für alle Tiere, die im Meer leben. Die Fachzeitschrift Global Change Biology hat diese neuen Forschungsergebnisse veröffentlicht.

Mikroplastik, Plastikbecher, Plastikverpackungen und Synthetik aus Kleidung gefährden Tiere im Meer

102 Meeresschildkröten aus dem Atlantik, Pazifik und dem Mittelmeer wurden bei dieser Forschung untersucht. Jede Schildkröte hatte im Körper kleine Plastikteile. Insgesamt wurden über 800 Plastikteile bei den 102 Schildkröten entdeckt. Die Forscher vermuten allerdings eine deutlich höhere Anzahl von Plastikteilchen, da bei der Untersuchung nur ein kleiner Teil des Verdauungstrakt untersucht wurde. Der Großteil dieser Plastikteilchen ergeben sich wahrscheinlich aus unserer Kleidung, sogenannte Synthetik-Fasern. Da wir unsere Kleidung oft waschen, wird es vermutlich dadurch ins Abwasser gekommen sein. Mikroplastik, die vor allem in Pflegeprodukten enthalten sind, kommen so ins Meer. Die Schildkröten essen Quallen und könnten daher den Plastikmüll als Qualle identifizieren und somit diese auch fressen.

Plastik in Schildkröte
In jeder der 102 untersuchten Schildkröten wurde Plastik im Bauch entdeckt

Wie können wir den Plastikmüll vermeiden?

Vielleicht hast du schon oft Artikel über die Vermeidung von Plastik gelesen, aber hast noch nie aktiv etwas dagegen getan. Warum sollten wir auch auf unsere Lieblings-Pflegeprodukte verzichten? Du solltest dir aber im Klaren darüber sein, dass wir Menschen durch unseren Konsum maßgeblich an der Umweltverschmutzung beitragen. Dabei könnten wir durch Kleinigkeiten bereits einen großen Beitrag leisten, die Welt umweltschonender zu machen. Schaut euch doch mal in eurem Haushalt um und ihr werdet feststellen, wie viel unnötige Plastikverpackungen wir besitzen. Bereits Supermarktketten haben bereits angefangen, Plastiktüten zu reduzieren, was ein kleiner Fortschritt ist. Wir sollten uns auch nicht davor scheuen, etwas mehr Geld bei einigen Produkten auszugeben, denn es hilft enorm dabei, Tiere zu erhalten und die Natur nicht zubelasten. Das könnt ihr z.B. tun:

  • Statt Plastiktüten könnt ihr zu Stoffbeuteln greifen
  • Zu Pflegeprodukte greifen, die kein Mikroplastik enthalten. Dazu solltet ihr etwas Zeit investieren, um euch darüber zu informieren
  • Vermeidung von Kleidung mit Synthetik-Fasern
  • Verzicht von Plastikbechern. Dafür gibt es mittlerweile genug Alternativen wie z.B. Becher aus Bambus

Wenn Ihr nur etwas mehr darauf achtet, nicht zu viel Plastik zu nutzen, dann hilft ihr bereits dabei, die Umwelt besser zu machen.

Es bleibt demnach abzuwarten, ob die Politik darauf reagiert und irgendwann Gesetze zur Vermeidung von Plastik durchsetzt. Ab 2020 plant Österreich ein solches Gesetz durchzusetzen. In Deutschland ist es hingegen noch Zukunftsmusik.